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Street Food

Chaat (indischer Street Food) ist ein Snack, der die verschiedenen Geschmäcker der indischen Küche vereint – Khatta (sauer), Meetha (süß), Teekha (scharf) und Chatpata (würzig) – alles auf einem Teller.

 

Eingebettet in die indische Kultur ist Chaat ein Street Food, das zu jeder Tageszeit gegessen wird. Fast an jeder Straßenecke gibt es Imbisswagen, Teestände und mobile Imbissstände. Der Snack wird frisch und ganz individuell vom Chaatwala (Snack-Verkäufer) zubereitet. Bei Dahi Papdi Chaat (knusprige, hauchdünne Cracker serviert mit Joghurt) zum Beispiel können Chilis für die nötige Schärfe sorgen, oder aber man träufelt etwas Tamarinden-Chutney für zusätzliche Säure darüber. Fügt man etwas Joghurt hinzu, erhält man einen kühlenden Effekt. Bestäubt man zusätzlich mit mehr Chaat Masala verstärkt man noch den Geschmack. Wie gesagt, alles ganz nach den eigenen individuellen Vorgaben.

 

Laut Volksmund stammt das Wort Chaat von seiner wörtlichen Bedeutung in Hindi, nämlich „lecken“. Das Gericht war so köstlich, dass die Leute sich ihre Finger und die Dona (Schüssel aus Blättern in welcher Chaat oft serviert wird) abgeleckt haben. Andere wiederum glauben, dass es vom Begriff chatpati (würzig) abgeleitet wurde. Den wirklichen Ursprung kennt allerdings niemand.

 

Eine Geschichte, die mir meine Mama Flory erzählt hat, geht so: Während der Herrschaft von Kaiser Shah Jahan im 16. Jahrhundert, brach die Cholera in Indien aus. Verzweifelte Versuche wurden von Ärzten und Hakims unternommen, um die Krankheit zu kontrollieren. Ein vorgeschlagenes Heilmittel bestand darin, Lebensmittel mit vielen Gewürzen zuzubereiten, damit die in Wasser enthaltenen Bakterien abgetötet würden. So wurde süß-würziges Chaat geboren, von dem angenommen wird, dass es von der gesamten Bevölkerung Delhi’s konsumiert wurde.

 

Mein Vater Stanley war ganz anderer Meinung: Chaat muss einem kaiserlichen Hofarzt namens Hakim Ali zugeschrieben werden, der erkannte, dass das verschmutzte Wasser in einem stillgelegten lokalen Kanal zu schweren übertragbaren Krankheiten führen könnte. Er dachte, der einzige Weg, dies zu verhindern, sei dem Essen eine großzügige Dosis an Gewürzen, wie zum Beispiel Tamarinde, rote Chilis, Koriander, Minze etc. zuzugeben. Das Essen wurde daher als Chatpati (würzig) bezeichnet.

 

Chaats sind absolute Erlebnisse für den Geschmackssinn. Die Chaat-Varianten basieren meistens auf frittiertem Teig, mit verschiedenen anderen Zutaten. Das Original Chaat ist eine Mischung aus Kartoffelstücken, knusprig gebratenem Teig aus Linsen- oder Kichererbsenmehl, ganzen Kichererbsen, würzig-salzigen Gewürzen wie scharfe indische Chili und Saunth (getrockneter Ingwer), Tamarindensoße, frischen grünen Korianderblättern und Joghurt zum Garnieren. 

 

Andere beliebte Varianten sind Pyaz Bhajia (Zwiebelpuffer), Alu Tikkis (gefüllte Kartoffelküchlein) oder Samosa (frittierte Teigtaschen gefüllt mit pikanten Kartoffeln), Bhel Puri (Puffreis mit Gemüse), Dahi Puri (kleine frittierte Fladenbrote mit Joghurt), Panipuri (wörtlich „Wasser in frittiertem Brot“), Papdi Chaat (knusprige, hauchdünne Cracker) und Dahi Vada (frittierte Linsenbällchen). 

 

Alle diese Varianten haben gemeinsame Elemente, darunter Dahi (Joghurt), gehackte Zwiebeln und Koriander, Sev (dünne getrocknete gelbe salzige Nudeln) und Chaat Masala, welche typischerweise aus Amchoor (getrocknetes Mangopulver), Kreuzkümmel, Kala Namak (schwarzes Steinsalz aus dem Himalaya), Koriander, getrocknetem Ingwer, Salz, schwarzem Pfeffer und Chilipulver besteht. Die Zutaten werden kombiniert und auf einem kleinen Metallteller oder einem Dona serviert.

 

Die Auswahl ist riesig, und du muss jetzt nur noch entscheiden, was du zuerst essen möchtest.

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